Wie erkennst Du, wann Mut zur Veränderung dringend nötig ist?
Es gibt in meinen Augen drei typische Szenarien, die für eine Veränderung in Deinem Leben sprechen:
- Du denkst regelmäßig über Alternativen für Deine Situation nach oder erwischst Dich bei Tagträumen von einem ganz anderen, viel prickelnderen Leben.
- Du langweilst Dich oft oder bist tief unzufrieden mit Deinem Job oder Familienleben.
- Du ertappst Dich dabei, dass Du mit Dir selbst über Deine Bequemlichkeit oder Schwäche schimpfst.
Aber wenn Du schon erkannt hast, dass Du etwas verändern musst, warum fällt es Dir so schwer, den nächsten Step zu gehen?
Darauf gehe ich im nächsten Abschnitt näher ein.
Warum fallen Dir Veränderungen in Deinem Leben oft so schwer?
Seien wir ehrlich. Es ist wie mit guten Vorsätzen an Silvester: In den ersten Tagen bist Du noch hochmotiviert, Deine Weihnachtspfunde wieder loszuwerden. Du schaffst es auch tatsächlich, ein paar Tage hintereinander deine Laufschuhe anzuziehen und Deine Runden zu drehen. Aber am fünften Tag hast du eine Blase an der Ferse, am sechsten regnet es, am siebten hängen Deine Sportsachen noch nass auf der Leine.
Am achten Tag sind Deine guten Vorsätze dahin und der graue Alltag kehrt wieder ein.
Warum das so ist? Vielleicht, weil einer dieser häufigen Gründe greift:
- Alte Gewohnheiten sind sehr machtvoll und geben Dir Sicherheit.
- Dein System will nichts verändern, denn das könnte Risiken mit sich bringen.
- Dein Wille, der etwas verändern und dir dabei helfen könnte, neue Gewohnheiten zu entwickeln, sitzt im präfrontalen Cortex. Dieser Teil des Gehirns ermüdet sehr leicht.
- Es sind vielleicht nicht Deine Ziele, die Du umsetzen willst. Es gibt daher keine kraftvollen inneren Impulse von Dir, etwas zu verändern.
- Dein äußeres Umfeld (zum Beispiel Familie, Freund:innen, Bekannte, Kolleg:innen) will nicht, dass Du Dich änderst.
- Dir fehlt ein konkretes Ziel vor Augen. Denn es reicht nicht zu wissen, was Du nicht willst.
Um Dich zu motivieren und diese alten Muster aufzubrechen, ist es wichtig, dass Du Dir große visionäre Ziele steckst.
Warum ist es so wichtig, dass Du Dir Ziele setzt?
Ziele sind wie ein Kompass für ein erfülltes Leben. Ohne sie kannst Du zwar laufen, hast aber keine klare Richtung und kommst deshalb auch nie irgendwo an. Ziele:
- stärken Dein Selbstvertrauen.
- spornen Dich an.
- machen Dich erfolgreicher.
- geben Dir Halt und Orientierung.
- machen Dich glücklicher und zufriedener.
Klingt verlockend, oder? Damit Du Deine Ziele auch wirklich angehst, solltest Du allerdings einige Dinge beachten.
Was sind die wichtigsten Punkte auf dem Weg, etwas zu verändern?
Wie schaffst Du es nun also trotzdem, etwas in Deinem Leben zu verändern?
Die Essenz zum Erreichen großer Ziele besteht aus den folgenden Punkten:
- Denke groß: Erlaube Dir, ganz groß zu träumen – wie Walt Disney in seiner gleichnamigen Methode. Hab dabei immer Deine leuchtende Vision vor Augen. Male sie Dir in den schillerndsten Farben aus. Wenn Du daran denkst, darf Dein Herz vor Freude hüpfen und Deine Augen strahlen.
- Lass los: Trennungen und Abschiede sind oft schmerzhaft, gehören aber zum Leben dazu. Um Platz für Neues zu schaffen, musst Du Veränderungen akzeptieren und Altes loslassen.
- Verschaffe Dir Klarheit: Definiere ganz spezifisch, was Du erreichen möchtest. Du kannst das für einzelne Lebensbereiche tun oder auch ein großes Ziel definieren. Je klarer Du dabei bist, desto besser.
- Rede Dich nicht mehr heraus: Entschuldigungen und Ausreden machen Dich zu einem „Opfer der Umstände“. Übernimm zu 100 Prozent die Verantwortung für Dein Leben. Es ist immer Deine Entscheidung und Deine Wahl, wie Du etwas angehst, meisterst oder umsetzt.
- Handle: Nichts wird sich verändern, wenn Du Binge Watching auf Deinem Sofa betreibst. Anstatt zu träumen, mache Dir lieber einen konkreten Plan. Steh auf und gehe los. Die Richtung kannst Du auf dem Weg immer wieder korrigieren. Aber beginne. Jetzt!
- Lobe Dich: Feiere Dich für jeden kleinen Erfolg und erkenne Deine Bemühungen und kleinen Schritte an. Wir loben uns selbst viel zu selten. Das ist aber wichtig für Deine Ziele.
Was kannst Du konkret tun? – Die 9 besten Methoden, um Deine Ziele zu erreichen
Fängst Du an, etwas zu verändern, werden zahlreiche Steine Deinen Weg versperren: Kaum bist Du mühsam über den einen drübergeklettert und ein paar Schritte gegangen, liegt da vielleicht schon der nächste.
Damit Du trotzdem nicht den Mut verlierst, möchte ich Dir ein paar Tipps und Techniken mitgeben, mit denen Du leichter ans Ziel kommst.
Methode 1: Nutze Deinen Kalender
Plane feste Zeiten für Dein Ziel ein und trage Dir die einzelnen Zwischenschritte und Etappen in Deinen Kalender ein.
Du möchtest Dich zum Beispiel selbstständig machen? Dann könntest Du Dir für eine Woche ein Gründerseminar eintragen, in der nächsten über Dein Angebot nachdenken und noch ein bisschen später Dein Business beim Finanzamt anmelden.
Methode 2: Visualisiere und überprüfe Deine Ziele
Stelle Dir zum Beispiel jeden Morgen den Moment vor, in dem Du Dein großes Ziel erreicht hast. Fühle Dich richtig hinein und nutze dafür alle Deine Sinne: Was ist konkret anders? Wo bist Du? Wie fühlst Du Dich (körperlich und seelisch)? Wie reagieren andere auf Dich? Wie hat sich Deine Lebenssituation verändert?
Wenn Du täglich visualisierst, ist es wahrscheinlicher, dass Du Dein Ziel erfolgreich verwirklichst. Auch ein Visionboard kann Dir dabei helfen.
Ebenso wichtig ist, immer wieder zwischendurch Deine Ziele zu reflektieren und flexibel zu bleiben. Ansichten und Umstände können sich verändern. Bist Du noch auf dem richtigen Weg? Oder ist es nötig, Dein Ziel anzupassen?
Methode 3: Lass Dich unterstützen
Sei kein:e Einzelkämpfer:in. Veränderungen können Dich einschüchtern oder sogar verängstigen. Suche Dir deshalb Unterstützung in Deinem persönlichen Umfeld. Gibt es einen Menschen, der mitzieht, Dein Ziel zu erreichen? Oder der Dein Ziel bereits erreicht hat? Wen kannst Du ansprechen?
Mache zum Beispiel Familienmitglieder zu Deinen Verbündeten: Erzähle ihnen von Deinem geschmiedeten Plan – das macht es für Dich verbindlicher, an Deinem Ziel zu arbeiten. Vernetze Dich mit Gleichgesinnten, damit Ihr Euch gegenseitig motivieren könnt. Oder lasse Dich von einem oder einer Coach:in unterstützen.
Dir von anderen helfen zu lassen, kann Dich unglaublich anspornen, Deine Ziele auch wirklich zu verfolgen.
Methode 4: Erkenne Hindernisse auf dem Weg zum Ziel
Schaue Dir genau an, was Dich davon abhalten könnte, Dein Ziel zu verfolgen. Was gibt Dir Kraft, diese Hindernisse zu überwinden?
Methode 5: Schreib Dein Ziel auf
Je konkreter Du Dein jeweiliges Ziel für Dich definierst und aufschreibst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du damit erfolgreich bist.
Du kannst dafür die SMART-Methode anwenden:
- Spezifisch: Formuliere so genau wie möglich.
- Messbar: Ergebnisse solltest Du überprüfen können.
- Attraktiv: Das Ziel ist positiv formuliert und Du solltest Dich damit identifizieren.
- Realistisch: Dein Ziel sollte Dich zwar aus der Komfortzone locken, aber für Dich auch umsetzbar sein.
- Terminiert: Gib Deinem Ziel eine glasklare Deadline.
Methode 6: Fange schnell an
Statt immer nur alles zu zerdenken und Dich in Was-wäre-wenn-Szenarien zu verlieren, setze lieber um. Wenn Du Dein strahlendes Ziel durch die SMART-Methode gefunden hast, starte innerhalb von 72 Stunden und gehe die ersten Schritte. Das steigert nachweislich die Wahrscheinlichkeit, dass Du das Ziel auch erreichst.
Methode 7: Mache täglich drei Dinge für Dein Ziel
Setze jeden Tag drei Dinge um, die Dich Deinem Ziel ein Stückchen näherbringen. Es müssen keine riesigen Aufgaben sein. Bereits kleine Etappenziele bringen Dich dabei weiter.
Du möchtest zum Beispiel Deine Englischkenntnisse für Dein nächstes Business Meeting wieder auffrischen? Fang doch einfach an, Deine Lieblingsserien im Original zu gucken.
Das Allerwichtigste: Dranbleiben.
Methode 8: Schaffe Dir Gewohnheiten
Gewohnheiten helfen Dir dabei, Deinen stressigen Alltag gelassener zu bewältigen und Deine Ziele leichter zu erreichen. Wiederholst Du eine Tätigkeit regelmäßig, geht sie mit der Zeit in Deinen Tagesablauf über und Du denkst nicht mehr darüber nach.
Methode 9: Setze die richtigen Prioritäten
Wenn Du Dich ständig von unwichtigen Dingen ablenken lässt, wirst Du auf der Stelle treten. Statt mehrere Ziele gleichzeitig zu verfolgen, solltest Du Dich deshalb erst einmal nur auf ein Ziel konzentrieren.
Sinnvoll ist auch, dieses Ziel in viele kleine Teilaufgaben zu zerlegen und diese zu priorisieren: Was ist wirklich, wirklich wichtig? Und was ist eher nice to have?
Es gibt verschiedene Methoden, um Deinen Fokus zu finden, zum Beispiel:
- Die Eisenhower-Matrix: Dabei malst Du zwei mal zwei Quadrate auf ein Papier. Jedes Quadrat steht für eine Kategorie von Aufgabe: „wichtig und dringend“, „wichtig, aber nicht dringend“, „unwichtig, aber dringend“ und „wichtig und nicht dringend“. Nun kannst Du Deine Aufgaben den Quadraten zuordnen. Die wichtigen Aufgaben machst Du vor den unwichtigen – klar, oder?
- Die ABC-Methode: Ähnlich wie beim Eisenhower-Prinzip teilst Du Deine Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit in A-, B- und C-Aufgaben ein.
- Das Pareto-Prinzip: Wusstest Du, dass Du 80 Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent Aufwand erreichst? Pass auf, dass Du Dich nicht in perfektionistischen Kleinigkeiten verlierst.
Es gibt noch viele weitere Techniken, die Dir helfen können, Deine Aufgaben und Ziele erfolgreich umzusetzen. Probiere einfach aus, welche die richtige für Dich ist.
Fazit: Sei mutig und verändere Dein Leben
Veränderungen gehören zum Leben einfach dazu. Klar, dass es dabei Höhen und Tiefen geben kann. Je eher Du das verstehst und für Dich das Beste daraus machen kannst, desto besser.
Sieh Veränderungen wie eine Welle: Manchmal wirkt die Welle bedrohlich. Du kannst Dich ihr entgegenstellen. Aber das kostet Dich viel Kraft und vielleicht reißt sie Dich auch um. Oder Du kannst mit der Welle mitgehen, spüren, wie kraftvoll sie ist und Dich sanft von ihr tragen lassen.
So bekommt die Veränderung etwas Schönes, Natürliches und Angenehmes.
Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen.
Neueste Kommentare